"...Die Bundesrepublik erlebt die dritte große Verkehrsausstellung nach dem Kriege. Die Vorgängerinnen der IVA '79 fanden 1953 und 1965 in München statt. Die Hamburger Veranstaltung setzt mit ihrer umfassenden Unterrichtung auf allen Gebieten des in- und ausländischen Verkehrswesens neue Akzente. Sie ist die größte Schau, die es je in Hamburg gab. Für Ihre Durchführung stellten der Bund und der Senat der Hansestadt 11,2 Millionen DM bereit Die Aufwendungen aller beteiligten Nationen, Staatsunternehmen und Privatfirmen geht hoch in neunstellige Regionen. Allein die Bundesrepublik läßt sich Ihre Darstellung als eine der führenden Verkehrsnationen mehr als 32 Millionen DM kosten. Davon entfallen 25 Millionen DM auf das von Bonn geförderte Projekt einer Magnetschwebebahn.
Die Weltmesse der Technik vereinigt wegweisende Erfindungen, Entwicklungen und Errungenschaften aus rund 30 Ländern. 18 Teilnehmerstaaten haben nationale Leistungsschauen aufgebaut. Der bundesdeutsche Beitrag firmiert unter dem Kennwort "Knotenpunkt D". Die Sowjetunion fehlt im Kreis der Elite. Die Belange des Ostens vertreten die CSSR, Ungarn und die DDR. Sie rechnen zu den Tüchtigsten. Im Lokomotiv-, Waggon-, Bus- und Lkw-Bau. Ungarn ist bei städtischen Großraumbussen Weltmarktführer.
Die IVA '79 nimmt 120 000 Quadratmeter ein. Die Hälfte der Fläche entfällt auf 14 Hallen. Das Ausstellungsareal ist geteilt. Den einen Sektor bildet das Messegelände an der Jungiusstraße, den anderen das nahe Heiligengeistfeld in St. Pauli Miteinander verklammert sind beide Bereiche durch eine 940 Meter lange Pfeilern ruhende Demonstrationsstrecke der Magnetschwebebahn, wie sie vielleicht eines Tages mit 400 Stundenkilometern durch die Gegend preschen wird. In Hamburg begnügt sie sich mit Tempo 75.
Die Magnetbahn - obwohl durch Einspruch einer Bürgerinitiatitive zu eingeschränktem Betrieb verurteilt - ist ein Magnet der IVA, als ein anderer beeindruckt eine Gleis-Harfe auf dem Heiligengeistfeld..."
Die damals ausgelegte ideologische Saat ist später bei Vertretern der führenden Schicht der Grünen im Westen aufgegangen und hat auf das Denken einiger von ihnen anscheinend immer noch einen Einfluß.
Diese verhängnisvolle Entwicklung scheint - neben der Käuflichkeit einzelner Personen und Fehlern bei der Moderation eines derartigen Großprojektes - dafür mitverantwortlich dafür zu sein, daß die weltweit erste kommerzielle Transrapidstrecke nicht bereits heute in Deutschland in Betrieb ist. Aber bis zum nächsten, hierzulande nicht vollständig sichtbaren Venustransit ist ja noch etwas Zeit, um Teile eines europäischen Magnetschnellbahnnetzes fertigzustellen. Und bis zu dem Tag, an dem dieses astronomische Schauspiel wieder vollständig in Europa zu sehen ist, wollen wir nicht warten.